Frischfutterliste

Frischfutterliste

Tägliches Frischfutter ist für Farbratten, unabhängig davon, welches Trockenfutter man ihnen füttert, ein Muss. Hier eignen sich verschiedene Gemüse- und Obstsorten, sowie Kräuter. Gemüse kann täglich gegeben werden, wohingegen man Obst lieber auf 1-2x pro Woche beschränken sollte, da es viel Zucker enthält und damit ein Dickmacher ist. Kräuter enthalten enorm viele Mineralstoffe, v. a. Eisen. Darum sollten sie auch nicht täglich auf dem Speiseplan stehen und nur in kleinen Mengen gegeben werden. Viele Kräuter haben zudem sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe, die ihre Heilwirkung ausmachen, aber auch in zu großen Mengen ungesund sind.

Hier eine Auflistung, was man Farbratten füttern darf, wo Vorsicht geboten ist und was besser nicht im Napf landet:

Bedenkenloses Frischfutter: Banane, Chicoree, Dattel, Erdbeeren, Feigen, Fenchel (Blätter und Knolle - nur gekocht), Gurke, Karotten, Kokosnuss (sehr fett), Kürbis, Maiskolben, versch. Melonensorten, Paprika, Pastinak, Petersilienwurzel, Rote Beete, Knollen- und Stangensellerie, Steckrübe, Tomate, Traube (hell und rot), und Zucchini

Beeren wie Brombeeren, Heidelbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren, Preiselbeeren: wenig und nur in sehr reifen Zustand, da die Beeren viel Säure enthalten können

Gräser, Kräuter & Wildpflanzen: siehe Liste fressbare Wildpflanzen

Kernobst wie Apfel, Birne und andere: Die Kerne enthalten Cyanide und sollten vor dem Füttern entfernt werden.

Salate wie Eisbergsalat, Endiviensalat, Feldsalat, Kopfsalat: Die äußeren Blätter sollten entfernt und der Salat genauso gründlich gesäubert werden, wie man es für den menschlichen Verzehr tun würde.

Steinobst wie Aprikose, Kirsche, Mirabelle, Nektarine, Pflaume, Zwetschge: Unbedingt den Stein vor dem Füttern entfernen, da er Amygdalin enthält, welches im Darm zu giftiger Blausäure umgewandelt wird. Eine Ratte hat keine Schwierigkeiten, so einen Stein zu öffnen.

Kiwi: enthält Fruchtsäuren, die die Schleimhäute reizen können, daher nur wenig oder gar nicht füttern.

Kohlrabi/ Brokkoli/ Blumenkohl: Nur wenig und nur gekocht, da Kohlsorten blähend wirken können.

Spinat: Wegen des hohen Oxalsäuregehalts nur in geringen Mengen und nur gekocht geben.

Kartoffeln: Niemals roh! Immer gekocht geben! Kartoffeln enthalten in rohem Zustand giftiges Solanin, das durch das Kochen zerstört wird.

Nicht geeignetes Frischfutter:

Zwiebelgewächse wie Porree, Zwiebeln, Schnittlauch oder Knoblauch sollten nicht verfüttert werden. Sie enthalten z. B. Sulfide, die Schleimhaut reizend sind, und andere Inhaltsstoffe, mit denen man vorsichtig sein sollte. Hülsenfrüchte (Linsen, Erbsen, Bohnen) führen in rohem Zustand zu Blähungen. Rettich und Rhabarber sind schwach giftig und gehören damit nicht auf den rattigen Speiseplan. Auberginen enthalten sehr viel Solanin und sollten nicht verfüttert werden. Manche Avokadosorten sind für Ratten stark giftig und allgemein führen Avocados in unreifem Zustand zu Durchfall. Diese also nicht geben! Kohlsorten führen zu Blähungen.

Zitrusfrüchte wie Zitrone, Mandarine, Orange enthalten zu viel Säure für Ratten. Mango enthält krebserregendes d-Limonene.

Heu ist zur Ernährung ist Heu für Ratten nicht zwingend notwendig, kann aber in geringen Mengen gegeben werden. Es ist darauf zu achten, ob durch das Heu vermehrtes Niesen auftritt (manche Ratten sind gegen Heu allergisch).

Die Zweige von verschiedenen Obstbäumen, wie z. B. Apfel- oder Birnenbäumen, sowie Haselnusssträuchern lassen sich hervorragend als Nagematerial anbieten.

Trockenes Brot ist als Nagematerial nicht geeignet: Es weicht durch den Speichel im Maul sehr schnell auf und hilft nicht beim Abnutzen der Zähne. Trockenes Brot ist nur ein Dickmacher, der obendrein zu viel Salz enthält. Außerdem sind vorhandene Schimmelsporen mit bloßem Auge nicht sichtbar. Brot gehört wenn, dann in die Kategorie „Leckerli“. Die Nagezähne schleifen sich beim normalen Fressen und gegeneinander reiben ausreichend ab.

Aber Vorsicht:

Schon mancher Halter hat sich über Heu oder selbstgesammelte Äste von draußen unangenehme Parasiten wie z. B. Milben eingefangen. Es empfiehlt sich, das Heu vor dem Füttern 48 Stunden einzufrieren. Äste können ebenfalls eingefroren, im Backofen für ca. eine halbe Stunde bei knapp 100°C erhitzt oder gründlich mit heißem Wasser abgespült werden, um kein Risiko einzugehen.

Die käuflichen Leckerli, die gängigerweise in Zoohandlungen angeboten werden, enthalten meist viel Zucker, viel Fett oder beides. Darum sollte man darauf lieber verzichten und stattdessen beispielsweise gekochte Nudeln (auf Salz im Kochwasser verzichten!), gekochten Reis (auf Salz im Kochwasser verzichten!), etwas Naturjoghurt, ein Stückchen milden Käse, etwas Quark, etwas Babybrei, einfach ein Stück Obst usw. geben. Aber nur in Maßen, denn zu oft gegeben, machen Leckerli meist dick!

Menschliche Nahrung wie Chips, Schokolade oder gewürzte und für den menschlichen Verzehr bestimmte Speisen oder Getränke, dürfen auf keinen Fall gegeben werden.